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Aktuell

MELDUNG VOM 17. November 2023

Am 16. November 2023 wurde im ZKM | Karlsruhe der Pilotbetrieb der Datenbank mit den digitalisierten Manuskripten eröffnet. Die Datenbank enthält rund 2000 Manuskripte von Herbert W. Franke von 1949 bis Ende der 1990er Jahre. Die Manuskripte d ab 2000 werden demnächste noch eingepflegt. Die Datenbank der digitalisierten Manuskripte von Herbert W. Franke umfasst Sachtexte über Medienkunst und kunsttheoretische Überlegungen ebenso wie Artikel für Kunst- und Computerzeitschriften über algorithmische Kunst. Beiträge zur Rolle von Zukunftsforschung und Science-Fiction in der Gesellschaft finden sich ebenso wie populäre Sachtexte zu Themen aus Wissenschaft und Technik. Schließlich gibt es Beiträge zur Höhlenforschung und zu Frankes Expeditionen sowie unterschiedliche unveröffentlichte Konzepte. Einige biografische Texte beleuchten darüber hinaus, wie der Autor und Künstler in unterschiedlichen Lebensabschnitten den Zusammenhang seiner drei Arbeitswelten – Kunst, Science-Fiction, Höhlenforschung – selbst sieht. Die Suchfunktionalitäten der Datenbank sind in Entwicklung, die Datenbank wird zudem um weitere Materialien des Herbert W. Franke Archivs ergänzt und dann in das gesamte Online-Findbuch des ZKM | Karlsruhe eingebettet. Die Stiftung dankt den Tribute-Künstlern, die mit ihren Spenden das Projekt ermöglichten, sowie dem ZKM | Karlsruhe – im besonderen Margit Rosen, Felix Mittelberger und Andreas Kohlbecker – für ihren großen Einsatz beim Aufbau der Datenbank.

MELDUNG VOM 13. NOVEMBER 2023

Am 21. November veröffentlicht die Stiftung erstmals einen historischen Programmcode von Herbert W. Franke. Der Basic-Code Zentrum läuft heute noch auf historischen apple II-Computern, allerdings ist er bisher nicht im Internet lauffähig. Von dem international anerkannten Künstler Aaron Penne wurde das Programm so nah wie möglich am Original nun für die Bockchain transformiert, um es auch im Web anschauen zu können.

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Bereits 1982 entwickelte Franke den Code von Zentrum für seinen ersten Computer, einen apple II. Er nutzte dafür nicht den apple-Monitor, sondern schloss ihn an einen herkömmlichen Fernsehempfänger an. Zentrum ist eines der ersten Programme, die der Computerkünstler mit der einfachen Programmiersprache Basic selbst codierte, nachdem er noch in den 1970er Jahren Flußdiagramme für proprietäre Rechensysteme entworfen hatte, die dann von einem Programmierer für die jeweiligen Systeme umgesetzt werden konnten. Hier ein Beispiel für die Computerkunst-Serie Farbraster, die 1973 in der medizintechnischen Forschungsabteilung von Siemens entstanden ist.

Der Code wurde von dem bekannten Künstler Aaron Penne strikt nach dem Original Frankes für die Blockchain adaptiert. Am klassischen apple-Monitor, das wusste Franke damals nicht, konnte man den Kontrast der Farben nicht verändern. Die Farben wären auf dem apple-Monitor sehr stark gesättigt gewesen. Er selbst arbeitete allerdings mit einem Fernseher, an dem er den Kontrast einstellen konnte. Seine Farbwelt von Zentrum  ist anhand von historischen Videoclip-Aufnahmen und Fotos dokumentiert und weicht deutlich von der apple-Monitor-Version ab. Aaron Penne deshalb hat mit diesen Videodokumenten aus dem Jahr 1982 Aufnahmen gearbeitet, um beim adaptierten Code diese Farbstimmung übernehmen zu können, und hat auch die Ästhetik der Oberfläche eines Röhrenmonitors emuliert. 

Für das Programm musste Franke Anfang der 1980er Jahre mit der geringen Rechenkapazität auskommen, die ein Heimcomputer damals bot. Trotz dieser Limitation war es ihm schon bei seinen ersten Programmen für den apple II wichtig, bewegte Sequenzen zu entwickeln. Als Künstler im Bereich der generativen Abstraktion hielt er die Bewegung für eine zukunftsweisende Innovation des Digitalen. Schon in seinem 1979 für den Heimcomputer von Texas Instruments entwickelten Programmcode MONDRIAN waren die Kombination von dynamischen Bildsequenzen und Musik sowie die Interaktivität wegweisend. 

Meldung vom 9. November 1923

Vor kurzem hat Susanne Päch, Vorstand der art meets science – Stiftung Herbert W. Franke, dem renommierten Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium in Icking den Bestand an fischertechnik-Baukästen aus dem Nachlass ihres letzten Sommer verstorbenen Ehemannes gespendet. Er hatte mit den Baukästen in den 1970er Jahren am Beginn der Computerkunst unter anderem Plotter „Marke Eigenbau“ für maschinelle Zeichnungen gebaut. Das Gymnasium im Süden von München, das derzeit rund 800 Schüler und Schülerinnen in einem humanistischen und sprachlichen sowie einem naturwissenschaftlich-technischen Zweig unterrichtet, wird diese fischertechnik-Kästen künftig für Unterrichtszwecke einsetzen. Christopher Guist, Physiklehrer am Ickinger Gymnasium, freut sich: „Für den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht an einer Schule ist es besonders wichtig, die Natur selbst zu erfahren. Aufgrund dieser großzügigen Spende können unsere Schülerinnen und Schüler im Unterricht vermehrt selbst Hand anlegen.“ Für Susanne Päch, die mit ihrem Mann seit 1980 in Puppling lebt, war es eine Herzensangelegenheit, dass die Sammlung an Kästen einer sinnvollen Verwendung zugeführt wird. „Ich hoffe, dass die Spende einen kleinen Beitrag leisten kann, Jugendlichen hier aus der Nachbarschaft Freude an der Technik zu vermitteln.“ Um die Spende abzurunden, hat die Stiftung Herbert W. Franke die jetzt übergebene Sammlung noch mit einem neuen Robotik-Baukasten von fischertechnik ergänzt.

Christopher Guist und Susanne Paech beim Fachsimpeln über einen von Frankes Plottern.
Die Übergabe der Kästen war für Susanne Päch eine Herzensangelegenheit.
Vollzug! Die Baukästen gehen nun mit Christopher Guist in das Ickinger Gymnasium.
Alle Fotos: Tanja Leikam

Zur Hintergrundstory sowie einem Text aus den autobiografischen Erinnerungen von Herbert W. Franke aus den 1970er Jahren geht es hier.