







Serie Mikrogemälde (1961)
Schon als Student der theoretischen Physik begann sich Herbert W. Franke für die ästhetische Wirkung wissenschaftlicher Bilder zu interessieren und dachte über die Möglichkeiten nach, analytisch-generative Erzeugung ästhetischer Strukturen zu erzeugen. Das führte ihn zu unterschiedlichen Experimenten mit Licht, aber auch Werkstoffe untersuchte er auf künstlerische Einsatzmöglichkeiten – wie beispielsweise überlagerte Transparentfolien für Moiré-Effekte oder auch Kunststoffbänder. Die frühen Serien der generativen Fotografie waren in erster Linie von analytischen Studien im Kontex mathematischer Strukturen gekennzeichnet. Erst mit dem Aufkommen von Computern rückten für Franke auch „Zufallsprozesse“ als gezielt eingesetztes Gestaltungsprinzip in den Fokus. Die 6×6-Diaserie mit dem Titel Mikrogemälde fällt deshalb in den Werken der frühen fotografischen Arbeiten noch etwas aus dem Rahmen, da diese Motive – anders als die Lichtformen oder die Raumstudien – in erster Linie durch solche Zufallsprozesse, kaum jedoch durch algorithmisches Vorgehen charakterisiert sind.
Die Serie entstand durch Makro-Fotoexperimente, indem Uhu – mit Wasserfarben vermengt – auf die hintere Kleinbildrahmen-Glasplatte aufgetragen wurde. Nach dem Trocknen wurde sie mit der oberen Platte „versiegelt“.


Hier geht es zu den anderen Serien der Werkgruppe Generative Fotografie:
Serie Bandformen
Serie Lichtformen
Serie Raumstudien
Serie Wellenformen