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Künstlerhaus Wien

24. Mai 2007

ART MEETS SCIENCE

Leonardo da Vinci – eine außergewöhnliche Ikone der Menschengeschichte, in dessen Lebenswerk sich Kunst und Wissenschaft gar wundersam verbinden Als aufgeklärter Geist der Renaissance hat er sich forschend mit Fragen der Mechanik beschäftigt ebenso wie mit der menschlichen Anatomie. Im 21. Jahrhundert, in dem Spezialistentum und nicht Universalgelehrtsein gefragt ist, scheint es, als sei das ganzheitliche Wissensgebäude in einzelne, weitgehend autonome Einheiten zerfallen. Das „Big Picture“, das Leonardo von der Welt noch haben konnte, hat sich für uns in ein Puzzle zahlreicher, wenn auch wesentlich tiefgehender Detailkenntnisse aufgelöst, das sich nur noch schwerlich zu einem Ganzen zusammenfügen lässt. Und während sich Leonardo mit all den Fragen seiner Zeit nicht nur analytisch forschend, sondern auch kreativ-künstlerisch auseinander setzen konnte, so bleibt heute Kunst und Wissenschaft in der reflexiven Selbstinterpretation der Akteure meist ein dialektischer Gegensatz des Feuer und Wasser.

Wir wollen heute beleuchten, ob der Graben zwischen Wissenschaft und Kunst in Wirklichkeit vielleicht nicht ganz so groß ist, wie es vielen im aufgeklärten 21. Jahrhundert erscheinen mag. Thema wird sein, was uns die Naturwissenschaft über die Kunst sagen kann. Wir werden auch darüber diskutieren, welche Rolle die Kreativität im wissenschaftlichen wie im künstlerischen Schaffensprozess spielt. Schließlich wollen wir versuchen zu klären, welche Rolle künftig Maschinen bei der Erforschung des Phänomens Kunst sowie in der Kunstproduktion selbst zukommt, ob Computer in Zukunft ohne Zutun des Menschen Kunst erzeugen können und ob in medialen Cyberwelten für Künstler überhaupt noch Platz sein kann.

Dieter Bogner, Frieder Nake, Susanne Päch, Herbert W. Franke (v. li.)
Herbert W. Franke vor dem Plakat der Ausstellung im Künstlerhaus
Blick in die Ausstellung Kunst im Binärcode mit frühen generativen und digitalen Werken von Herbert W. Franke
Video-Doku des Talks

Mag. Peter Bogner | Direktor Künstlerhaus Wien

Prof. Dr. Peter Schattschneider
Institut für Festköperphysik, Technische Univesität Wien
Prof. Dr. Frieder Nake

Institut für informatik, Universität Bremen
Prof. Dr. Herbert W. Franke

Moderatorin Susanne Päch

Verleihung Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse an Herbert W.Franke

Autoren-Lesung Die gläserne Stadt

Herbert W. Franke Die gläserne Stadt

Kunst im Binärcode: zwischen mathematischer Logik und ästhetischer Emotion
Herbert W. Franke zum 80. Geburtstag

Die öffentlich zugängliche Ausstellung ist von 25. Mai bis 24. Juni 2007 in der Galerie im Künstlerhaus zu sehen.