6. Juni 2021
ART MEETS SCIENCE
Homo sapiens: Unfall, Zufall oder Ziel der Natur?
Der Mensch sah sich lange Zeit als Krone der Schöpfung. Mit den wachsenden Erkenntnissen der Biologie musste diese Ansicht vor rund hundert Jahren vollständig revidiert werden. Heute wird diskutiert, ob das Leben aus den Planeten Erde beschränkt ist oder ob die Entstehung von Leben ein übliches Phänomen im Universum ist. Dass es im Universum eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensformen geben muss, davon ist Herbert W. Franke seit langem überzeugt. Obwohl er nicht der Auffassung ist, dass die Evolution zielgerichtet einem höheren Zweck dient, so ist für ihn doch die Entwicklung des Universums zu höherwertigen komplexen Strukturen – und damit zum organischen Leben – ein fundamentaler Prozess. In der heutigen Betrachtung herrscht noch immer ein „Anthropozentrismus“ vor, die Meinung, dass wenigstens intelligentes Leben menschlich interpretiert wird. Ist jedoch Intelligenz – oder sind Ethik und Moral – an irdische Faktoren gebunden oder ist es vorstellbar, dass sich außerirdische Intelligenz anders definiert?
Die Kopernikanische Wende hat die Erde aus dem Zentrum des Universums gestoßen; sie war mehr als eine wissenschaftliche Revolution, sie hat die Grundfesten der irdischen Philosophie zum Einsturz gebracht. Seit der Antike hatte der Mensch unseres Kulturkreises in der Geborgenheit eines dualistischen Systems gelebt, das genau zwischen irdischer und himmlischer Sphäre zu unterscheiden wusste. Doch mit Kopernikus wurde diese Vorstellung jäh beendet. Die Erde – und damit jeder ihrer Bewohner – wurde ihrer herausgehobenen Stellung im Kosmos enthoben, ein Himmelskörper wie jeder andere im Sonnensystem auch. Aber hat damit auch der Mensch seine Alleinstellung im Kosmos eingebüßt? Die Existenz von Leben war mit der Kopernikaischen Wende jedenfalls grundsätlzich nicht mehr auf die Erde beschränkt. Denker träumten wie Immanuael Kant von der „Vielzahl bewohnter Welten“. Aber Jahrhunderte später warten wir immer noch auf den ersten Beweis außerirdischen Lebens. Ist die Menschheit vielleicht doch allein im Universum?
Programm art meets science in der Archenhold-Sternwarte
Begrüßung
Dietmar Fürst
kommissarischer Leiter der Archenhold-Sternwarte
Talkrunde
Prof. Dr. Dieter Herrmann
Astrophysiker, ehemaliger Direktor der Archenhold Sternwarte, Berlin
Prof. Dr. Ingo Rechenberg
Fachgebiet Bionik & Evolutionstechnik, Technische Universität Berlin
Prof. Dr. Herbert W. Franke
Moderatorin Susanne Päch
Autoren-Lesung
Herbert W. Franke
Kontaktversuch
Astropoeticon
Multimedia-Performance im Planetarium der Sternwarte
Weltraum-Lyrik von Herbert W. Franke unter dem Licht der Sterne