12. Juli 2007
ART MEETS SCIENCE
Und Gott würfelt doch!
Zufall und Notwendigkeit im Universum
Die abendländische Wissenschaft war Jahrhunderte lang damit beschäftigt, den Zufall aus dem Weltgebäude zu verbannen und an seine Stelle Kausalketten von Ursache und Wirkung zu setzen. Im deterministisch-mechanistischen Weltentwurf war es das Erkennen von Gesetzmäßigkeiten, was den Forscher trieb.
Im mechanischen Weltbild, das bis heute die allgemeine Auffassung prägt, war im Universum nichts dem Zufall überlassen, die Welt funktionierte im Sinne eines Uhrwerks, in dem jede Ursache eine definierte Folge hatte. Erst mit dem Vordringen der Wissenschaft in den Mikrokosmos und in die Welt der Atome und Elementarteilchen hat der Zufall eine Bedeutung gewonnen. Auch in evolutionären Prozessen oder im kreativen Schaffensakt kann dem Zufall eine Rolle zukommen. Zufall war und wird aber heute immer noch vielfach als eine Art unerwünschter Störfaktor einer deterministisch basierten Realität angesehen. Dabei ist streng genommen der Zufall nicht das Gegenteil vom Notwendigen, das aus einer Ursache folgt, sondern der Zufall ist eine andere, eine eigenständige Kategorie. Für Herbert W. Franke ist der Zufall neben vorgegebenen universalen Algorithmen ein elementarer Bestandteil unserer physikalischen Welt. Schon während seines Studiums der Physik, die damals mit Erkenntnissen der Quantenphysik in völlig neue Verständnis-Dimensionen der Materie trat, prägte sich für ihn das Bild eines Universums, in dem der Zufall eine wesentliche Rolle spielt. Die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Zufall führte ihn schnell dazu, dieses Instrument auch in der Kunst systematisch einzusetzen.
Programm art meets science in der Akademie der Bildenden Künste
Begrüßung
Prof. Stefan Römer | Akademie der Bildenden Künste
Christoph Schwarz | Kulturreferat der Stadt München
Grußwort der Stadt München
Talkrunde
Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Nickel
Institut für physikalische Chemie, Universität Erlangen, und Vorstandsvorsitzender der DGPh
Prof. Dr. Jürgen Schmidhuber
Technische Universität München & Schweizer Institut für Künstliche Intelligenz IDSIA, Lugano
Prof. Dr. Herbert W. Franke
Moderation Susanne Päch
Autoren-Lesung
Herbert W. Franke Das Evolutionsspiel
Multimedia-Event
MONDRIAN II | Interaktive Live-Performance zu Musik
mit einem PC-Programm aus den 1980er Jahren