Werkgruppe Digitale Impressionen (1973)
Die Digitalen Impressionen entstanden mit einem Picture-Processing-System von Siemens mit der Bezeichnung Bildspeicher N. Zur Eingabe diente ein Lochstreifen; dieser wurde digitalisiert und in das System als Ausgangsbild eingelesen. Dazu wurden sie mit einer lichtempfindlichen Zelle abgetastet und als Mosaik gerastert eingespeichert. Die Serie entstand nun durch elektronische Abwandlung des Bildmusters. Dazu zählten die Glättung auftretender Konturen, die Zusammenfassung verstreuter Punkte zu Feldern oder auch Wechsel und Reduktion der Farben. Die Veränderungen wurden über die Tastatur veranlasst und konnten in Echtzeit unter Sichtkontrolle auf einem Bildschirm verfolgt werden. Die Motive wurden mit einem Fotoapparat vom Bildschirm abfotografiert.
Die Bildserie ist historisch unter zwei Namen publiziert worden: Digitale Impressionen – sowie ein Serienteil als Symmetrisch/Asymmetrisch. Beide Serien war vor allem für den Einsatz als Überblendungs-Serie mit weicher Kodak-Überblendung konzipiert worden. Der Siemens-Bildspeicher N war eine Entwicklung von Hans-Jürgen van Kranenbrock und Helmut Schenk in Erlangen.
Die Bilder waren seriell aufeinander abgestimmt und dafür konzipiert, mit Hilfe von zwei Kodak-Projektoren und einem Fading-Schalter zwischen ihnen für weiche Überblendung projiziert zu werden – und sie so zu „animieren“. Mit Bildverarbeitungs-Rechnern war damals bewegte Grafik auf dem Bildschirm nicht möglich. Es konnten nur Einzelbilder gerechnet werden.