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Generative Fotografie

Schon Mitte der 1950er Jahre hat Herbert W. Franke darüber nachgedacht, wie er Colorfilme für seine künstlerischen Experimente nutzen könnte, die bis dato nur monochrom waren. Sie wurden immer poplärer, nicht nur bei professionellen Fotografen, sondern uach im Massenmarkt. Seine seit dieser Zeit über mehrere Jahre entwickelte umfangreiche Serie Color. Er nutzte dafür monochrome Motive der Lichtformen und vor allem der Raumstudien, aber auch mit Oszillogrammen und Bandformen, die er nachträglich coloriert hat. In Ausstellungen wurden sie allerdings nie gezeigt. Das lag vor allem daran, dass eine hochwertige Vergrößerung von Farbbildern gegenüber Schwarzweiß-Fotografien deutlich teurer war. So liegt diese Serie seines Werkes bis heute fast ausschließlich nur als 6×6- und Kleinbild-Dias vorlag und blieb daher auch weitgehend unbekannt. Nur ganz selten nutzte Franke diese Dias für Publikationen, beispielsweise als Cover-Bild seines Buchs Kunst und Konstruktion, das 1957 veröffentlicht wurde.

Für die Colorierung wurde das Bild auf eine Leinwand projiziert, wobei vor der Optik des Projektors eine transparente Farbfolie gespannt war. Er setzte auch Spiegelungen, Drehungen sowie Verschiebungen der Motive ein, um das gleiche Objekt in Doppel- und sogar Mehrfachbelichtung durch unerschiedliche Farbfolien aufnehmen zu können.