Manuskript-Digitalisierung läuft – Robotik-Projekt in Namibia vor Ort gestartet
Die mit dem Projekt Tribute to Herbert W. Franke der von der art meets science – Stiftung Herbert W. Franke gesammelten Spenden werden für zwei Vorhaben eingesetzt: einmal die Digitalisierung der Manuskripte von Herbert W. Franke, zum anderen gemeinsam mit der Rütgers-Stiftung die Anschaffung von Robotik-Kästen für Schüler und Schülerinnen in Namibia zusammen mit dem unterstützten Aufbau eines geeigneten Lehrplanes dafür.
ZKM-Projekt automatisierte Manuskript-Digitalisierung in Arbeit
Die Manuskript-Digitalisierung läuft seit einigen Wochen. Die automatische Erfassung soll bis Ende Mai abgeschlossen sein. Danach werden alle Texte am Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe durch eine manuelle Qualitätsprüfung laufen. Noch in diesem Jahr werden sie dann mit Volltextsuche und Verschlagwortung als Teil des ZKM-Archivs von Herbert W. Franke öffentlich verfügbar sein.
Launch Day des Robotik-Projekts für namibische Schüler und Schülerinnen
Der Pilot des zweiten Projektes zur Förderung des Informatik-Unterrichts für Schüler und Schülerinnen in Namibia hat im März an der staatlichen Duine Secondary School in Walvis Bay begonnen. Die Stadt zählt über 60.000 Einwohner und ist die größte Hafenstadt Namibias. Die staatlich betriebene Duine Secondary School steht allen Jugendlichen offen. Vier Robotik-Kästen wurden dort nun vorab übergeben.
Unterstützt wird das Projekt fachlich vom deutsch-namibischen Schulnetzwerk. Bereits seit einigen Jahren besteht eine Partnerschaft dieser Schule mit der von der UNESCO ausgezeichneten Euregio-Gesamtschule in Herne. Thomas Worringer, der Leiter des Netzwerkes, und Lehrer an der Euregio: „Bisher haben wir vor Ort schon den Aufbau eines Agrikultur-Gartens initiiert und die Trinkwasserversorgung an der Schule verbessert. Damit kann die Schule nun auch einen Beitrag zur Reduzierung von Einweg-Plastikflaschen leisten. Dank der Spende der Stiftung Herbert W. Franke konnten wir nun ein neues Projekt für den Informatik-Unterricht etablieren.“ Die deutsche Schule unterstützt den namibischen Mathematik-Lehrer Jesaya Sakarias beim Aufbau eines geeignetes Unterrichtsplans für den Robotik-Unterricht. Die aus diesem Pilot-Projekt gewonnenen Erfahrungen dienen für einen anvisierten breiteren Roll Out an namibischen Schulen.
Die Duine Secondary School ist für den Projektstart prädestiniert, da es dort – initiiert vom Mathematik- und Informatiklehrer vor Ort – seit einiger Zeit schon einen Computer-Club gibt, in dem sich klassenübergreifend interessierte Jugendliche zweimal in der Woche treffen. Doch Robotik-Kits von Lego, die sich weltweit an Schulen für den Unterricht großer Beliebtheit erfreuen, sind in ganz Afrika Mangelware. So wird im Computer-Club derzeit schon zwar fleißig programmiert, aber Robotik konnte bisher nicht betrieben werden. Denn es ist in Namibia überhaupt nicht möglich, solche Kästen zu erwerben, da Lego sie in diesem nationalen Markt nicht anbietet. Die große Freude bei den rund zwanzig Schülern und Schülerinnen ist auch aus den Gesichtern der Fotos zu lesen, die die beiden Robotik-Kästen auslasen. Übergeben wurden sie von der Delegation der Partner-Institution bei ihrem Besuch im März. Thomas Worringer weiß, dass sie dort bestens eingesetzt werden. „Die Schüler und Schülerinnen, die vor allem aus den Klassen 10 und 11 kommen, sind alle hoch motiviert. Schon diese beiden Robotik-Kästen, die wir zum Vor-Ort-Projektstart übergeben haben und an denen jeweils mehrere Personen arbeiten können, waren für sie von unschätzbarem Wert.“ Mehr Systeme wurden für das Projekt bisher noch nicht angeschafft, da Lego in den nächsten Wochen ein neues System auf der Grundlage einer überarbeiteten Programmiersprache vorstellen wird. Sobald dieses Modell im Markt verfügbar ist, wird unser Namibia-Projekt zahlreiche Kästen nach Namibia auf den Weg bringen.
Angelaufen sind zudem Verhandlungen mit einigen weiteren staatlichen Schulen in Namibia, die qualifiziert sind, geeigneten Informatik-Unterricht anbieten zu können.