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Generative Fotografie

Ein Büro-Locher im Röntgenlicht

Die frühesten Anstöße, sich mit künstlerischen Experimenten zu befassen, erhielt H. W. Franke im Rahmen seiner Dissertation, in der er sich mit Elektronenoptik beschäftigte. Die ästhetische Qualität der Bilder aus dem Elektronenmikroskop brachte ihn auf den Gedanken, dass sich Instrumente der wissenschaftlichen Fotografie auch für Experimente einsetzen ließen, die nicht der Forschung dienen, sondern ausschließlich der Erzeugung ästhetisch interessanter Bilder. Früh spielte er auch mit dem Gedanken, diese Art von Laborgeräten zu Kunstmaschinen umzubauen. Die erste Werkgruppe, die dieser Idee entsprang, beruhte auf Geräten auf der Basis von Röntgenstrahlen. 

Seine Tätigkeit in der Medizintechnik von Siemens Erlangen ermöglichte ihm in der ersten Hälfte der fünfziger Jahre, Versuche in unterschiedlichen Bereichen des elektromagnetischen Schwingungsspektrums zu machen. Zugang zu solchen Geräten erhielt Franke durch seinen Kollegen bei Siemens, Helmut Volland. Er nutzte harte Röntgenstrahlen, wie sie in der Werkzeugprüfung zum Einsatz kamen. Mit ihnen lassen sich Materialien und Werkstoffe wie Stein oder Strahl durchleuchten. Franke dagegen untersuchte in dieser Serie profane Gegenstände des Alltags und Zigarettenutensilien, aber auch optische Instrumente und Objekte der eigenen Büro-Ausstattung.