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Das Herbert W. Franke Labor

Feierliche Einweihung an der Universität Innsbruck

Pressemeldung
Innsbruck, 15. Oktober 2025

Im Geologischen Institut der Universität Innsbruck wurde heute ein neues Reinraumlabor in feierlichem Rahmen eingeweiht. Mit dem nach Herbert W. Franke benannten Labor, das auch ein hochmodernes Multikollektor-ICP-Massenspektrometer enthält, wird es nun möglich, die Häufigkeiten seltener Isotope mit außergewöhnlicher Präzision zu bestimmen – eine Schlüsseltechnologie zur Altersdatierung geologischer Proben und zur Rekonstruktion vergangener Umweltbedingungen, dem sogenannten Paläoklima. Zur Pressemeldung der Universität Innsbruck geht’s hier.

Dekan Prof. Dr. Christoph Spötl
Laborleiter Dr. Patric Simões Pereira
Geologin Prof. Dr. Gina Moseley

 Diese Technologie bietet die Möglichkeit präziser Datierungen bis etwa eine halbe Million Jahre zurück“, so Christoph Spötl, Professor am Institut für Geologie und Dekan der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften. Es gibt bereits zahlreiche Proben, die auf die Untersuchung im Labor warten: „Die Reinheit der Luft und die Minimierung von Kontaminationen wie etwa von Metallen sind zentrale Herausforderungen, um präzise geochemische Messungen zu ermöglichen“, erläutert Christoph Spötl. Auch Gina Moseley, Wissenschaftlerin am Institut für Geologie, freut sich auf die neuen Analysemethoden: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass die Stiftung Herbert W. Franke beschlossen hat, unser neues Labor zu unterstützen, das sich der Datierung von Mineralablagerungen in Höhlen für die Paläoklimatologie widmet. Herbert W. Franke war ein visionärer Wissenschaftler, der schon früh das Potenzial dieser Ablagerungen für die Datierung und Rekonstruktion vergangener Klimata erkannte.“ Rektorin Veronika Sexl blickt mit Spannung in die Zukunft: „Mit dem Herbert W. Franke Labor gewinnt die Universität Innsbruck eine Einrichtung, die neue Maßstäbe in der geologischen Forschung setzt. Ich freue mich auf die spannenden Ergebnisse, die uns neue Einblicke in vergangene Umweltbedingungen eröffnen werden.“

Benannt wurde das Labor zu Ehren von Herbert W. Franke (1927 – 2022), dem österreichischen Physiker, Speläologen und Medienpionier. Er war weltweit einer der ersten, der sich mit der Altersbestimmung von Tropfsteinen befasste und damit auch den Grundstein legte, Höhlenablagerungen als wertvolle Archive der Klimageschichte zu nutzen. „Es ist mir eine besonders große Freude, dass das neue Datierungslabor für die Altersbestimmung von Sedimenten den Namen meines Mannes trägt. Ich bin der Universität Innsbruck sowie Dekan Christoph Spötl zutiefst dankbar, dass das wissenschaftliche Erbe des Pioniers der Höhlenforschung auf diese Weise auch der künftigen Generation von Wissenschaftern bekannt gemacht wird“, betont Susanne Päch.

Das Herbert W. Franke Labor für Paläoklimaforschung an der Uni Innsbruck
Beim Empfang im Salon des Rektorats: Christoph Spötl, Veronika Sexl, Susanne Päch, Gina Moseley, Patric Simões Pereira (v.l.)
Führung im Reinraum des Herbert W. Franke Labors