Ein Konzern will mit Psychoforming die Weltmacht erobern
Das unvollendete Spätwerk eines Romans von Herbert W. Franke ist jetzt als vorläufig letztes Buch der Werkausgabe erschienen. Konzipiert im Jahr 2014 handelt es sich bei NANOX um ein Thema, das heute realistischer erscheinen mag als zum Zeitpunkt des Entstehens. Seit Oktober ist das Buch, das ursprünglich als eine Art literarische Grafic Novel konzipiet war, nun als eBook der art meets science erhältlich – unter anderen hier.
Geplant war von Franke, dass die im Buch eingebauten Filmszenen nicht in Textform, sondern in Zusammenarbeit mit einem Grafiker als eine Art Storyboard umgesetzt werden. Mehr Informationen dazu finden sich im ergänzenden Teil des Buches, ebenso eine ausführliche literaturwissenschaftliche Kommentierung des Mit-Herausgebers Prof. Hans Esselborn sowie konzeptionelle Überlegungen von Franke zur Auflösung der abeneuerlichen Geschichte im noch fehlenden Teil ergänzen den Band.
Auszug des Nanox-Exposés aus der Feder von Herbert W. Franke

„Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Konzern Nanox, ein Unternehmen, das sich innerhalb einiger Jahrzehnte weltweit ausgebreitet hat. Das liegt an der technischen Methode, die da aufgegriffen und weiterentwickelt wurde, die Nano-Technologie, die in verschiedensten Lebensbereichen völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Sie umfasst die Computertechnik ebenso wie die Medizin, die Waffentechnik wie die Unterhaltungsindustrie, die Psychotechnik wie die Praktiken der Überwachung, die Gentechnik wie die Rauschmittel und Drogen.
Handlung
Der Begründer von Nanox, Maximilian Crantz, liegt im Sterben, und zwischen seinen Angehörigen und den engsten Mitarbeitern ist ein mit allen legalen und illegalen Mitteln geführter Nachfolgekrieg entbrannt. Das Problem: Der direkte Erbe, der einzige Sohn des Gründers von Nanox, steht unter dem Einfluss grüner Esoterik und würde das Unternehmen nicht im Sinn des Vaters weiterführen. Seine Konkurrenten im Führungsgremium finden einen Ausweg: Mit Hilfe der neuesten auf Nanotechnik beruhenden Methoden der Persönlichkeitsumwandlung – Psychoforming – wollen sie ihn zum willenlosen Werkzeug ihrer eigenen Absichten machen.
Die Geschichte wird aus der Perspektive einer Person erzählt, die eine tragende Rolle in diesem Plan spielt, aber zunächst nicht darüber informiert wird, worum es geht. Es ist ein Film- und Fernsehautor, Edwin, dem man vortäuscht, es gehe um einen Film über die Geschichte der Firma, für den er das Drehbuch schreiben soll und der erst nach und nach darauf kommt, dass seine Aufgabe eine ganz andere ist: für den rechtsmäßigen Erben eine gefälschte Vergangenheit zu entwerfen. Durch eine Persönlichkeitsumwandlung soll dieser zum willigen Verfechter des heimlichen Ziels der Führungspersonen werden. Dieses ist es, die Firma weiter auszubauen und aufgrund der inzwischen errungenen Macht vielleicht sogar so etwas wie die Weltherrschaft zu übernehmen.“


