Zum Inhalt springen
Startseite » Immersiver „Sprung ins Nichts“

Immersiver „Sprung ins Nichts“

Sci-Fi Story für die Planetariums-Kuppel

Die Stiftung Herbert W. Franke freut sich bekannt zu geben, dass wir den bekannten Fulldome-Multimedia-Künstler Sergey Prokofyev mit der Erstellung eines etwa 15-minütigen Multimedia-Werks beauftragen konnten. Es basiert auf der Story A Leap into the Void, der englischen Übersetzung von Frankes Ein Sprung ins Nichts, erstmals veröffentlicht in der Anthologie Spiegel der Gedanken, Suhrkamp-Verlag 1995. Die Produktion in 8K, die immersiv auf planer Fläche wie in der Fulldome-Kuppel gezeigt werden kann, wird bis Ende Februar 2026 fertiggestellt sein. Der erste Schritt der Produktion ist nun abgeschlossen: Die Story, in Englisch gesprochen von Eric George Asch, wurde vor kurzem bei Vellocet Audio in Aachen mit dem Toningenieur Maximilian Kappl aufgenommen.

Erstes Designkonzept von Sergey Prokofyv für A Leap int the Void

Die Kurzgeschichte von Franke, der von der FAZ als „Kurzgeschichten-Feuerwerkskünstler“ bezeichnet wurde, ist eine von mehr als 200 Geschichten, die Franke seit 1960 geschrieben hat. Die Handlung von Sprung ins Nichts: Ein Prophet ermutigt eine Gruppe von Menschen, in einen nebelverhangenen Abgrund zu springen. Seine Botschaft: „Ihr werdet fliegen! Ihr müsst nur glauben!“ Frederik ist einer von ihnen. Doch trotz der überzeugend klingenden, oft wiederholten Botschaft des Propheten bleibt Frederik von großen Zweifeln erfüllt. Er ist sich sicher, dass Menschen nicht fliegen können und daher zu Boden stürzen werden. Alle anderen sind nun, dem Wunsch des Propheten folgend, in das Nichts eingetaucht. Jetzt wendet sich der Prophet direkt an Frederik, ebenfalls zu springen. Doch Frederik widersetzt sich dem Propheten – und in einer überraschenden Wendung der Geschichte wird klar, dass er sich gar nicht in der Realität befindet, sondern in einer virtuellen Welt. Frederik war der Einzige, der sich dem Manipulationsversuch des Propheten widersetzte und damit den Test bestanden hat. Am Schluss der Story erinnert sich Frederik an diese Begebenheit aus seinem früheren Leben zurück, der ihm zu großer Karriere verhalf. Inzwischen aber krank und alt, denkt er darüber nach, ob es nun am Ende des Lebens vielleicht auch die dritte, die unwahrscheinliche Möglichkeit einer weiteren Existenz in einer anderen Welt geben könnte.

Hören Sie hier einen einminütigen Ausschnitt mit Eric, der neuen englischen Stimme von Herberts Erzählungen.

Die Geschichte dreht sich um den Konflikt zwischen Glauben und Wissen, schließlich wirft sie die große Frage der Menschheit auf: Gibt es einen Schöpfer oder leben wir gar in einem programmierten Universum? Dies ist ein ungewohntes, aber dennoch mögliches Weltmodell, von einem großartigen Geschichtenerzähler über unsere Zukunft entworfen. Die Handlung steht in engem Zusammenhang mit den philosophischen Ideen über die Natur, die Franke in seinem 1995 erschienenen Buch Das P-Prinzip veröffentlichte. Es ist Teil der Edition Herbert W. Franke, die derzeit in Vorbereitung ist.

Die Stiftung Herbert W. Franke betritt mit dieser ersten erzählten Geschichte von Herbert die Welt des Fulldome. Weitere werden folgen.

An dieser Stelle gilt mein besonderer Dank Micky Remann vom Jena Fulldome Festival und Ryan Moore vom Dome Fest West. Sie haben mich, einen Fulldome-Neuling, vor einigen Monaten so herzlich in der Fulldome-Community aufgenommen. Damit haben sie mir den Weg für den erforderlichen Enthusiasmus in diese neue Welt des Domes geebnet.