Serie Logik (1980-1995)
Die Logik ist Voraussetzung für jeden, der sich mit Mathematik befasst. Aber Logik ist auch in der Sprache erforderlich, mit der wir uns unterhalten. Merkwürdigerweise ist es extrem schwierig, Logik mathematisch exakt zu definieren, obwohl sie scheinbar simpel funktioniert. Es war der Wiener Philosoph und Mathematiker Kurt Gödel, der als erster festgestellt hat, das es sich dabei um ein sehr prinzipielles Problem handelt. Auf den ersten Blick erscheint es uns ganz selbstverständlich, so fundamentale Aspekte wie Raum und Zeit mit der Logik verknüpfen. Denn eine“ Vorher-Nachher“-Beziehung oder ein „wenn das hier, dann das dort“ sind ursachlich von Raum und Zeit abhängig. Logik ist also im Denken des Menschen mit Raum und Zeit verknüpft. Wir haben auch stets eine klare Meinung, wann eine Aussage „wahr“ ist oder „falsch“. Aber wie lässt sich das alles in einer formalisierten Logik mit den unterschiedlich möglichen Verknüpfungen „und“, „oder“, „nicht“ algebraisch sauber beschreiben? Die Antworten gehören zu den schwierigsten Problemen der Booleschen Algebra.
Mit der Serie Logik brach Herbert W. Franke mit Horst Helbig in die Welt der „kalten Logik“ und ihrer Verknüpfungen auf, um auch dieses wichtige Spezialgebiet der Mathematik visuell zu ergründen. Die dabei entstandenen Welten zeigen eine Vielfalt an Formen, die durch die unterschiedlich gewählten Farbkombinationen einen zusätzlichen Reiz erhielten.
Mit dem Begriff Math Art werden die Resultate einer langjährigen Versuchsreihe zusammengefasst, die Herbert W. Franke ab 1980 gemeinsam mit dem Physiker und Programmierer Horst Helbig durchgeführt hat. Dabei ging es um den Einsatz mathematischer Methoden, die aber nicht für wissenschaftliche, sondern für ästhetische Zwecke entwickelt und benutzt wurden. Das Hauptziel des insgesamt 15 Jahre währenden Projektes (1980-1995) war die Untersuchung zahlreicher mathematischer Disziplinen im Hinblick auf ihre ästhetische Dimension und die Visualisierung komplexer mathematischer Zusammenhänge von algebraischen Formeln bis zu stochastischen Zusammenhängen. Im Laufe der Arbeiten wurde nicht nur die ästhetische Dimension von Formeln und Funktionen ausgelotet, sondern es entstand dabei auch eine ganze Reihe neuer graphischer Routinen, die der Software DIBIAS (für Digitales Bildauswertungssystem) als fester Bestandteil eingegliedert wurden, darunter Darstellungen in 2D und 3D sowie die Weiterverarbeitung mit den Methoden der Bildtransformation (picture processing). Das Herzstück des Computers war ein Comtal Image Processing System und Software DIBIAS (Digitales Bildauswertesystem) mit einer Auflösung bis zu 2048 x 2048 Pixeln und ca. 16 Millionen Farben.
Hier geht es zu den anderen Serien von Math Art:
Serie Algebra
Serie Buchstaben
Serie Bühnenbilder
Serie Felder
Serie Fourier-Transformationen
Serie Fraktale
Serie Komplexe Zahlen
Serie Logik
Serie Picture Processing
Serie Zufall