Ein Konzern will mit Psychoforming die Weltmacht erobern
Im Archiv der Stiftung Herbert W. Franke liegt ein unvollendetes Spätwerk eines Romans von Herbert W. Franke. Das Buch soll Ende 2025 als dann vorläufig letztes Buch der Werkausgabe erscheinen – im Print und als eBook. Konzipiert im Jahr 2014 handelt es sich um ein Thema, das heute realistischer erscheinen mag als zum Zeitpunkt des Entstehens. Die Stiftung sucht nach Grafikern, die an dem Projekt mitarbeiten wollen.
Den Roman Nanox konnte Herbert W. Franke nicht vollenden. Franke hat jedoch den Anfang des Romans mit einer in sich geschlossenen Story anlässlich einer Veranstaltung im Züricher Collegium Helveticum gelesen, einer von der Universität Zürich und der ETH in Zürich betriebenen interdisziplinären Forschungsstätte. Sie ist im historischen Bau der bekannten Semper-Sternwarte untergebracht. Die interdisziplinäre Veranstaltung im November 2014 drehte sich um das Thema Nanotechnologie und den Umgang damit in der Science Fiction. Neben der Lesung gab es einen Talk von Franke mit dem Literaturwissenschaftler Hans Esselborn von der Uni Köln, Mit-Herausgeber der Werkausgabe, den Physiker Klaus Ensslin von der ETH Zürich sowie den Germanisten Philipp Theison vom Deutschen Seminar der Universität Zürich). Sie diskutierten über das Thema Nanotechnologie und den Umgang damit in der Science-Fiction.






In einem Interview mit dem Blog Die Zukunft führte Franke aus: „Im Mittelpunkt steht die Nanotechnologie, die Möglichkeit, Technik auch in kleinsten Dimensionen einzusetzen. Das betrifft nicht nur neue Baumaterialien, synthetische Nahrungsmittel, Medikamente und Schaltsysteme, sondern auch den Eingriff ins Nervensystem von Tieren und Menschen und schließlich auch ins Gehirn. Man kann Daten ins Gehirn einspielen und andere löschen und damit unter anderem auch die Vergangenheit verändern – und fälschen. Genau darum geht es in meinem neuen Buch mit dem vorläufigen Titel Nanox.“ Bei HYPERRAUM.TV wurde über die Veranstaltung ebenfalls berichtet – im Rahmen der Sendung Von Interdisziplinarität zurTransdisziplinarität.
Wir veröffentlichen hier einen Auszug aus dem Frankeschen Exposé zum Roman NANOX.
Das Nanox-Exposé von Herbert W. Franke
„Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Konzern ‚Nanox‘, ein Unternehmen, das sich innerhalb einiger Jahrzehnte weltweit ausgebreitet hat. Das liegt an der technischen Methode, die da aufgegriffen und weiterentwickelt wurde, die Nano-Technologie, die in verschiedensten Lebensbereichen völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Sie umfasst die Computertechnik ebenso wie die Medizin, die Waffentechnik wie die Unterhaltungsindustrie, die Psychotechnik wie die Praktiken der Überwachung, die Gentechnik wie die Rauschmittel und Drogen.
Handlung
Der Begründer von Nanox, Maximilian Crantz, liegt im Sterben, und zwischen seinen Angehörigen und den engsten Mitarbeitern ist ein mit allen legalen und illegalen Mitteln geführter Nachfolgekrieg entbrannt. Das Problem: Der direkte Erbe, der einzige Sohn des Gründers von Nanox, steht unter dem Einfluss grüner Esoterik und würde das Unternehmen nicht im Sinn des Vaters weiterführen. Seine Konkurrenten im Führungsgremium finden einen Ausweg: Mit Hilfe der neuesten auf Nanotechnik beruhenden Methoden der Persönlichkeitsumwandlung – Psychoforming – wollen sie ihn zum willenlosen Werkzeug ihrer eigenen Absichten machen.
Die Geschichte wird aus der Perspektive einer Person erzählt, die eine tragende Rolle in diesem Plan spielt, aber zunächst nicht darüber informiert wird, worum es geht. Es ist ein Film- und Fernsehautor, Edwin, dem man vortäuscht, es gehe um einen Film über die Geschichte der Firma, für den er das Drehbuch schreiben soll und der erst nach und nach darauf kommt, dass seine Aufgabe eine ganz andere ist: für den rechtsmäßigen Erben eine gefälschte Vergangenheit zu entwerfen: Durch eine Persönlichkeitsumwandlung soll dieser zum willigen Verfechter des heimlichen Ziels der Führungspersonen werden. Dieses ist es, die Firma weiter auszubauen und aufgrund der inzwischen errungenen Macht vielleicht sogar so etwas wie die Weltherrschaft zu übernehmen.“
Drehbücher für das Psychoforming als grafische Storyboards
Schon damals hatte Franke die Idee, die Drehbücher mit den Abenteuergeschichten für das Psychoforming im Roman einzustreuen. Diese Drehbücher sollten jedoch nicht als Text, sondern als grafische Storyboards – Comics gleich und mit Sprechblasen versehen – in den Handlungstext als Einschübe eingebettet werden. Eine der Stories hat Franke bereits als Vorlage für Grafiker ausgearbeitet.
Suche nach Grafikern für ein Storyboard
Die Stiftung sucht nun nach jungen Grafikern, die Interesse an der Umsetzung des Storyboards für die erste, bereits ausgearbeitete Episode haben. Sie sollen im Buch dann abgedruckt werden.