







Serien Rotationen und Projektionen (1974)

Bei den 16-mm-Filmen Rotationen und Projektionen handelt es sich um eine graphische Realisation mit einem der frühesten dreidimensionalen Programme zur visuellen Echtzeit-Ausgabe von Projektionen räumlicher Bewegungen. Berechnet und ausgegeben wurden sie mit einem interaktiven, graphischen Display des Siemens-Forschungslaboratoriums, München, in Verbindung mit einer digitalen Datenverarbeitungseinheit. Die Anlage erlaubte den interaktiven Betrieb – die Arbeit unter Sichtkontrolle mit Eingriffsmöglichkeiten in den Ablauf; über eine Tastatur wurde bestimmt, in welcher Weise sich die durch das Programm gegebene Grundstruktur realisierte – etwa durch die Angabe der Zahl der Bildelemente, des Schnittwinkels, der Ablaufgeschwindigkeit usw. Sollten statische Bilder ausgegeben werden, so ließ sich die Bewegung zu jedem beliebigen Zeitpunkt festhalten.
Der 16-mm-Film wurde in Echtzeit aufgenommen, was aufgrund gelegentlicher Frequenzunterschiede zwischen Kamera und Monitor bei komplexeren Bildstrukturen (vor allem bei Kurven-Strukturen) zu leichtem Flickern der Bilder führte.



Das Basisprogramm, das Herbert W. Franke für seine Experimente nutzte, stammt von Gerhard Geitz, Monika Gonauser, Egon Hoerbst und Peter Schinner. Franke selbst hat jedoch die visuelle Gestaltung der Aufnahme grafisch konzipiert und dann am Rechner auch die Echtzeitbewegungen gesteuert.


Sequenzen aus dem Film Projektionen dienten 1974 als bewegtes Bühnenbild, projiziert auf eine Leinwand, für eine experimentelle Tanzvorführung mit Gerald Bohner in der Experimentierbühne der Bayerischen Staatsoper München in der Regie von Walter Haupt.
Weiter hat Herbert W. Franke Sequenzen genutzt, um daraus einen längeren Film Rotationen mit unterlegter elektronischer Musik des Akkustik-Künstlers Peter Scheffler zu gestalten. Er war Psychologe an der Uni Innsbruck. Das von Scheffler als „Roboter“ bezeichnete Sound-System setzte die Höhenstrahlung aus dem Weltraum mit Schaltungen in tonale Effekte um.
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