Sasha Stiles, Carl Sagans Cosmos und das Auftragswerk
Die Stiftung Herbert W. Franke ist glücklich darüber, dass die große AI-Poetin Sasha Stiles im Rahmen des Projektes „CONTACT ATTEMPT – the 50th Anniversary of the Arecibo Message“ für eine Auftragsproduktion gewonnen werden konnte. Das Projekt kombiniert dieses Auftragswerk mit einem Open Call an generative Künstler in der ganzen Welt. Sasha ist eine kalmückisch-amerikanische Sprachkünstlerin und KI-Forscherin der ersten Generation, die die Schnittstelle zwischen Text und Technologie erforscht und als Pionierin der generativen Literatur und der Blockchain-Poetik gilt. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im MoMA und bei der Art Basel vorgestellt. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Prix Ars Electronica, den Lumen Prize und den Future Art Award.
Die Fulldome-Premiere von Sashas Auftragsarbeit findet am 18. November im Planetarium Bochum statt.
Die Stiftung Herbert W. Franke ist glücklich darüber, dass die große AI-Poetin Sasha Stiles im Rahmen des Projektes „CONTACT ATTEMPT – the 50th Anniversary of the Arecibo Message“ für eine Auftragsproduktion gewonnen werden konnte. Das Projekt kombiniert dieses Auftragswerk mit einem Open Call an generative Künstler in der ganzen Welt. Sasha ist eine kalmückisch-amerikanische Sprachkünstlerin und KI-Forscherin der ersten Generation, die die Schnittstelle zwischen Text und Technologie erforscht und als Pionierin der generativen Literatur und der Blockchain-Poetik gilt. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im MoMA und bei der Art Basel vorgestellt. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Prix Ars Electronica, den Lumen Prize und den Future Art Award.
Schon das wäre für die Stiftung Grund genug gewesen, Sasha Stiles für das Projekt auszuwählen. Doch die Beziehungen, die Sasha zu der Arecibo-Botschaft hat, gehen viel tiefer, sind sehr persönlich und reichen bis in ihre Kindheit zurück.
Dazu erzählt Sacha: „Meine frühesten Erinnerungen sind die Verfolgung des Halleyschen Kometen mit meinem Vater, der Blick durch ein Teleskop im Griffith Observatory und der Gewinn einer Tombola auf der Weihnachtsfeier der Planetary Society. Meine Eltern, beide wissenschaftliche Dokumentarfilmer, arbeiteten an Projekten wie Cosmos mit Carl Sagan und entwickelten eine Serie mit dem Titel Live from Mars mit dem NASA JPL; ich war sogar Co-Moderatorin einer ihrer Sendungen mit Neil deGrasse Tyson und drehte in der Halle der Meteoriten im American Museum of Natural History. Als „Willkommen in der Welt“-Geschenk erhielt ich von Carl Sagan einen Stern mit meinem Namen, und seither habe ich eine tiefe, persönliche Verbindung zur Poetik der Astronomie. Die Goldene Schallplatte der Voyager lief bei uns zu Hause ständig – eine Grundlage für meine heutige Arbeit, die sich damit beschäftigt, wie unsere Geschichten und Technologien weit über unser eigenes Leben hinausreichen. Ich habe auch oft an die Suche nach außerirdischer Intelligenz und die Arecibo-Botschaft gedacht – eine binär codierte Botschaft, die ins Unbekannte geschleudert wurde und dabei versuchte, wie die Poesie, über unmögliche Entfernungen hinweg zu kommunizieren. Dies war ein prägender Einfluss, der meine Binary Code-Serie geformt hat: Cursive Binary, Ancient Binary Code, Analog Binary Code. Ich fühle mich dazu bestimmt – buchstäblich in die Sterne geschrieben -, anlässlich des 50. Jahrestages von Arecibo ein Gedicht zu verfassen, das in Planetarien mittels einer Syntax aus Licht und Klang und Code „veröffentlicht“ werden soll. Ich wünsche mir, dass mein Beitrag ein Signal des 21. Jahrhunderts für die unendliche Reichweite der Sprache ist, für jede Intelligenz, die in der Leere lauscht.“
Niemand sonst als Sasha ist so herausragend prädestiniert, den kreativen CONTACT ATTEMPT erneut zu wagen!
Die von Francis Drake digital codierte, drei Minuten lange Arecibo-Botschaft ist rechts zu sehen. Erstmals in der Geschichte haben sich Menschen darüber Gedanken gemacht, wie eine Kommunikation mit fremden Intelligenzen gestaltet sein könnte. Sie enthält codierte Informationen zu wichtigen wissenschaftlichen Kenngrößen des Lebens auf der Erde:
+++ das Zahlensystem von 1 bis 10
+++ 1, 6, 7, 8, 15 – die Ordnungszahlen der lebenswichtigen Elemente Kohlenstoff, Phosphor, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff
+++ die Doppelhelix-Struktur der DNS mit ihren Nukleotiden
+++ der Menschen mit codierter Größenangabe und Anzahl der Erdenbürger
+++ das Radioteleskop mit codierter Größenangabe
+++ das Sonnensystem mit den Planeten und seine Platzierung im All
Anlässlich des Generative Art Summit hat Sasha Stiles in ihrem Gespräch mit Catherine Mason auch ihr Werk für den Tribute to Herbert W. Franke präsentiert. Wir zeigen hier den Cut der Lesung einer außergewöhnlichen Lyrik, die aus der „Feder“ einer Künstlichen Intelligenz stammt. Das dafür eingesetzte Sprachmodell wurde zuvor von Sasha mit ihren eigenen Texten „personalisiert“ und speziell für dieses Werk auch mit Passagen aus dem SF-Roman „Der Orchideenkäfig“ von Herbert W. Franke trainiert. Dessen literarisches Werk aus dem Jahr 1961 hat der Springer-Verlag in englischer Übersetzung, „The Orchid Cage“, 2024 neu herausgebracht.