Stiftung unterstützt Klimaforschung an Tropfsteinen
Die Stiftung Herbert W. Franke hat mit der Universität Innsbruck einen langjährigen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Sie unterstützt damit die Innsbruck Quaternary Research Group, die ein internationales Kompetenzzentrum für Speläothemforschung am Institut für Geologie bildet. Speläotheme, Tropfsteine in Höhlen, gehören heute zu den weltweit wichtigsten Zeugen des natürlichen Klimawandels. Sie speichern Umwelt- und Klimainformationen und konservieren diese gut geschützt im Untergrund über sehr lange Zeiträume. Im Lauf dieses Jahres soll am Institut für Geologie ein neuartiges Labor eröffnet werden, welches die hochpräzise Altersbestimmung von Speläothemproben aus Höhlen ermöglicht.
„Herbert W. Franke als Vordenker und Visionär ist ein bleibendes Vorbild, denn erst die präzise Altersbestimmung bietet den Schlüssel, um aus der Vergangenheit der Erde zu lernen“, so Prof. Christoph Spötl, Dekan der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften an der Universität Innsbruck und Begründer der Innsbruck Quaternary Research Group. „Wir danken deshalb der Stiftung Herbert W. Franke für die finanzielle Förderung der Erforschung und Weiterentwicklung dieser Methode.“



Stiftungs-Vorstand Susanne Päch betont: „Die Stiftung unterstützt die Forschungen ganz im Sinn ihres Namensgebers. Denn die Altersbestimmung von Speläothemen mit ihrer Nutzung für die Klimaforschung war für Herbert W. Franke Zeit seines Lebens ein großes Anliegen.“

Als Doktorand der theoretischen Physik und junger aktiver Höhlenforscher war Herbert W. Franke fasziniert von dem Gedanken, mittels präziser physikalischer Methoden das Alter von Speläothemen zu bestimmen um so die Informationen, die in diesen stummen Zeugen der Vergangenheit über Jahrtausende gespeichert sind, für die Wissenschaft zu heben. Er war der Erste, der 1951 aufgrund theoretischer Überlegungen die Anwendung der damals neuen Radiokarbon-Analyse für Speläotheme darlegte und entsprechende Messungen anregte. Franke wurde damit zum Pionier der Geochronologie anhand von Speläothemen.
Jahrzehnte später gelang dieser Forschungsrichtung der internationale Durchbruch u.a. mit einer weiteren Datierungsmethode, die nicht auf dem radioaktiven Zerfall von Kohlenstoff sondern des Spurenelements Thorium beruht. Damit lassen sich inzwischen wesentlich größere Zeiträume bis rund 650.000 Jahren in die Vergangenheit bestimmen.