Frankes „Orchideenkäfig“ als malerisch-konzertante Performance
„Warum sollen sie denken? Glück kommt nur vom Gefühl, alles andere stört.”
Herbert W. Franke – “The Orchid Cage” 1961
Hyperraum.TV hat zum Jahresende eine Reportage über die Schlussveranstaltung des Generative Art Summit im Juli 2024 veröffentlicht, die malerisch-konzertante Performance Sandfiction 4K: The Orchid Cage. Mitwirkende waren die vier Künstler der Gruppe Kaleidolux: Schauspielerin Sarah Gros, die auch für die Textgestaltung veantwortlich zeichnete, Sandmaler Peter Kaiser, Peter Nickel am Violoncello und Xoforo am elektronischen Keybord. Zuerst wirft Susanne Päch in ihrer Reportage aber noch einen ganz kurzen Blick in die internationale Konferenz des Summit, bei der sich schon zuvor die Crème de la Créme der Computerkunst-Szene getroffen hatte: Pioniere, die mit ihren digitalen Werken sieben Jahrzehnte dieser Kunstrichtung prägten, Kunsthistoriker, die sie begleiteten, und Vertreter der jüngsten Künstler-Generation, die nicht mehr nur mit Codes, sondern auch mit Künstlichen Intelligenzen arbeiten.
In dem visionären Werk Der Orchideenkäfig leben Menschen weitgehend in einer perfektionierten Cyber-Entertainment-Welt und vergnügend sich, während sie die Arbeit vor allem Künstlichen Intelligenzen überlassen. Auf einem fremden Planeten, den sie im Rahmen eines Cyberspiels erkunden, erfahren sie, wie sich so eine Welt weiter entwickeln könnte: mit autonomen KI-Wesen, die den wohlgemeinten Dienst am Menschen so weit perfektionieren, dass sie ihm ewiges Leben, ewige Sicherheit und ewiges Glück ermöglichen … und ihn damit direkt in ein evolutionäres Horrorszenario führen: in den Orchideenkäfig.
Der Roman aus dem Jahr 1961 wurde in diesem Jahr in englischer Übersetzung von Springer neu aufgelegt.