+++ Weltweites Projekt zu Ehren des Visionärs der Verbindung von Kunst und Wissenschaft
+++ Eingeladene Künstler spenden der Stiftung Anteile von NFT-Erlösen oder physische Werke
+++ Die Stiftung hat zwei Vereinbarungen für die Tribute-Projekte aus den Geldpenden geschlossen
Herbert W. Franke hat seit den 1950erJahren bis zu seinem Tod am 16. Juli 2022 wie kein anderer als Forscher, Schriftsteller und Multimedia-Künstler die Welten zwischen Wissenschaft und Kunst verbunden. Der „Tribute to Herbert W. Franke“ ehrt sein Lebenswerk mit einem ungewöhnlichen Projekt, an dem sich rund 80 Künstlerinnen und Künstler – alte und neue Freunde – aus der ganzen Welt beteiligen. Das Projekt wurde vom Stiftungsvorstand, der Wissenschaftshistorikerin Susanne Päch, zusammen mit der Kunstkritikerin und Kuratorin Anika Meier kuratiert.
Eingeladen wurden einerseits „alte Freunde“, d.h. langjährige Weggefährten von Herbert W. Franke wie etwa Vera Molnár, die Grande Dame der Computerkunst und Frieder Nake, Pionier der generativen Kunst. Sie haben der Stiftungs-Sammlung Franke & Friends physische Werke gestiftet. Hinzu kamen „neue Freunde“, eine junge Generation von Künstlerinnen und Künstlern der Crypto-Art, die Franke kennenlernte, als er im März 2022 einen Twitter-Account eröffnete. Der Account @HerbertWFranke zählte innerhalb von 24 Stunden bereits 10.000 Follower. Die jetzt zum Tribute eingeladenen Crypto-Künstler wie Kevin Abosh, Casey Reas oder Deafbeef und Iskra Velitchkova gehören zu den bekanntesten und erfolgreichsten Künstlerinnen und Künstlern dieser weltweiten Szene. Sie haben für das Projekt NFT-Werke kreiert, in denen sie Gedanken und Ideen von Franke reflektieren. Diese Werke verkaufen sie seit Oktober als auf unterschiedlichen Blockchains. Einen Teil dieser Erlöse spenden sie der Stiftung.
Diese Spenden werden von der art meets science – Stiftung Herbert W. Franke für zwei Projekte mit Partner-Stiftungen eingesetzt:
Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe erhält 20.000 €, um im Lauf des Jahres 2023 etwa 1.800 Manuskripte des Archivs Herbert W. Franke zu digitalisieren und so öffentlich zugänglich zu machen. Das Archiv befindet sich seit 2017 am ZKM.
Das zweite Projekt wird gemeinsam mit der Rütgers Stiftung realisiert. Ab 2023 wird damit ein Lehrplan mit praktischen Übungen im Bereich Informatik und Robotik für Jugendliche mit Schulen in Namibia entwickelt. Die Vereinbarung für Phase 1 über 50.000 € ist im Dezember geschlossen worden. Mit dem auf mehrere Jahre angelegten Projekt werden für Franke und die Stiftung wichtige Komponenten aktueller Bildung unterstützt: Kenntnisse über digitale Technologien durch spielerisch-kreative Erfahrungen im Unterricht zu vermitteln.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit diesen beiden Kooperationen 2023 die ersten beiden Projekte unserer jungen Stiftung aus der Taufe heben“, blickt die Stiftungsgründerin Susanne Päch ins neue Jahr.
ÜBER HERBERT W. FRANKE
Schon 1957 hat Franke in seinem Buch Kunst und Konstruktion (Verlag Bruckmann) den Gedanken vorgestellt, dass Technologien „neues, für die Kunst bisher unbekanntes Territorium“ eröffnen. Seit dieser Zeit hat Franke dieses neue Territorium immer tiefer mit analytischen Methoden und unterschiedlichen Maschinen erforscht. Ab 1953 experimentierte er mit generativer Fotografie, nutzte ab 1954 einen Analogrechner und generierte seit den sechziger Jahren auf ganz unterschiedlichen Computersystemen vielfach dynamische Kunst. Franke war aber nicht nur ein Visionär der digitalen Kunst, sondern auch des Metaverse, das er schon in den sechziger Jahren in seinen utopischen Science-Fiction-Stories erfand, ehe er in den 2000er-Jahren mit der Z-Galaxy als Pionier dieser Entwicklung eine dreidimensionale Ausstellungswelt auf der Plattform Active Worlds aufbaute.
Seit dem Beginn seines künstlerischen Schaffens in den1950er-Jahren hat Franke die Mathematik als Grundlage der visuellen Kunst angesehen. Der algorithmische Code bildete für ihn das experimentelle Herzstück jeden künstlerischen Prozesses. Er sah den Künstler dabei als analytischen Schöpfer, der mit Hilfe mathematischer Methoden Formen und Strukturen erschafft. Dem Computer, den er als „universelle Kunstmaschine“ in der Rolle eines Partners sah, übergab er dabei die Aufgabe, diese mathematischen Prinzipien zu modulieren und dabei auch Zufallselemente zu nutzen.
Franke war jedoch kein bloßer Technik-Optimist. Vielmehr hat er sich analytisch-rational auch mit den unterschiedlichen Chancen und Gefahrenpotenzialen im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Technologien oder Gesellschaft und dem Einzelnen auseinandergesetzt. Diese Gedanken stehen im Zentrum seiner vielfach preisgekrönten utopischen Romane und Erzählungen.
ÜBER DIE STIFTUNG
art meets science – Stiftung Herbert W. Franke wurde offiziell im August 2022 gegründet. Sie war im Frühjahr 2022 noch von Herbert W. Franke und seiner Ehefrau Susanne Päch initiiert worden. Die Stiftung fördert Verbindungen zwischen Kunst und Wissenschaft mit Publikationen und Ausstellungen wie durch die Förderung von Projekten in Wissenschaft und Kunst.
TRIBUTE TO HERBERT W. FRANKE – EINGELADENE KÜNSTLER und KÜNSTLERINNEN
Langjährige Weggefährten und Freunde von Franke
Jürgen Claus, Thomas Franke, Hein Gravenhorst, Heinrich und Benjamin Heidersberger, Karl Martin Holzhaeuser, Gottfried Jaeger, Edgar Knoop, William Kolomyjec, Josef Linschinger, Tomislav Mikulic, Vera Molnár, Frieder Nake, Sylvia Roubaud, Mechthild Schmidt Feist, Reiner Schneeberger, Christa Sommerer & Laurent Mignonneau, Anne Spalter, T. Michael Stevens, Derrick Woodham.
Die neuen Freunde
Kevin Abosch, Agoria, Kim Asendorf, Justin Aversano, Loren Bednar, Ryan Bell, Christian Bök, Ana Maria Caballero, Jonathan Chomko, Stefano Contiero, Sofia Crespo, Sterling Crispin, CryptoWiener, Jeff Davis, Brendan Dawes, 0xDeafbeef, Harm van den Dorpel, Figure31/Loucas Braconnier, Fingacode, Julien Gachadoat, John Gerrard, Gin, Eric de Giuli, Alexander Grasser, Andreas Gysin, Leander Herzog, Aleksandra Jovanić, Mario Klingemann, Jan Robert Leegte, Lawrence Lek, Anna Lucia, Jonas Lund, Maya Man, Tim Maxwell, Sarah Meyohas, Operator, P1xelboy, Aaron Penne, Phlins, Casey Reas, Sarah Ridgley, Manuel Rossner, Sylvia Roubaud, Rafaël Rozendaal, Rudxane, Helena Sarin, Marcel Schwittlick, Travess Smalley, Snowfro, Sam Solooki, Marcelo Soria-Rodriguez, Anne Spalter, T. Michael Stephens, Sasha Stiles, Ivona Tau, UBERMORGEN, Iskra Velitchkova, Whistlegraph, Emily Xie, Yazid, Harry Yeff & Trung Bao und Zancan.
INFORMATION
Alle Werke und Texte der Künstler: tribute-hwf.com
Pressekontakt art meets science – Stiftung Herbert W. Franke
Susanne Päch office@art-meets-sciene.info
Anika Meier Anika.Maier@google.com